Dienstag, 23. Juni 2009

Cross Border-Leasing im Burgenland


Das muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen: Da hat die BEWAG, zuständig für die Energieversorgung der Burgenländer, im Jahre 2001 ihre Stromleitungen an amerikanische Unternehmer verkauft. So schlau waren damals viele Kommunen, die auf Cross Border-Leasing abgefahren sind. Der Witz dabei: durch einen besonders schlauen Vertrag, bei dem die BEWAG die Stromkabel und -masten gleich wieder zurückleast, haben die amerikanischen Unternehmer (sehr viel) und die BEWAG auch (ein wenig) Geld aus Steuervorteilen lukriert.

Nun gehört das Zeug also den Amerikanern. Der Leasingvertrag aber ist so schlau gemacht, dass die Leitungen über der pannonischen Ebene gegen alles Mögliche versichert sind, damit sich ihr Wert im Laufe der langen Jahre nicht etwa vermindert. Aber noch schlauer: Wenn diese Versicherung einmal in den Verdacht kommt, nicht ganz zahlungsfähig zu sein (d.h. wenn sich ihr Rating vermindert), muss die BEWAG Sicherheiten nachschießen.

Genau das ist passiert - wie so viele Versicherungen wird auch der BEWAG-Partner im Rating abgestuft, und die BEWAG muss nun Sicherheiten nachschießen - in Form einer Anleihe über 150 Millionen Euro, die der burgenländische Stromkunde zu finanzieren hat.

Wer ist da wohl schlau, wer überschlau? Und wer der Dumme?

http://www.bvz.at/redaktion/bvzg-markt/article.asp?Text=300652&cat=821
http://www.cismo.at/service/news/3484961288/

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