Freitag, 18. Dezember 2009

Der goldene Drache am Akademietheater

Was haben ein heulender kleiner Chinese, eine hungrige Grille und eine satte Ameise, ein alter Mann mit einem unerfüllten Wunsch, ein Liebespaar dem ein Malheur geschehen ist, ein betrunkener Mann und seine fremdgegangene Frau und zwei fesche Stewardessen gemeinsam? Roland Schimmelpfennig verrät uns das erst langsam, er genießt unsere quälende Spannung und den unbefriedigten Drang in uns, alles zu überschauen. Er läßt uns zunächst nichts überschauen.

Das Stück Der goldene Drache im Akademietheater verweigert sich allem Kulinarischen und jeder Zurückgelehntheit, nein, du musst dich vorlehnen, du kommst nicht so billig davon. Ich habe Zeugen dafür: Michaela konnte auch nicht schlafen!

Dafür wird viel geschauspielt. Jeder spielt mehrere Rollen, Frau wird zu Mann, Jung zu Alt und umgekehrt. Besonders Christiane von Poelnitz und Johann Adam Oest, die können das wirklich gut. Die Akteure müssen zugleich spielen und nicht spielen, also wie soll ich das erklären. Aber was - schaut's es euch selber an. Dringend.